Poesie der vitalen Verzweiflung
Zum 20. Todestag von Rolf Bossert
Im Frühjahr 2006 sind aus Anlass des 20. Todestages des rumäniendeutschen Schriftstellers Rolf Bossert drei Projekte geplant, die auf unterschiedliche Weise an Bosserts Werk erinnern und sein dichterisches Schaffen würdigen werden. Ziel der Projektreihe ist ein mehrfacher Brückenschlag: von Ost nach West, von der Vergangeheit in die Gegenwart, von der Hoffnung zur Realität.
Rumänien – der Entstehungsort der meisten Gedichte Bosserts – soll der BRD – dem Rezeptionsort der Gedichte sowie dem Exil- und Todesort Bosserts – gegenüber gestellt werden. Weiterhin wird die Diskrepanz von Vergangenheit (der rumänischen Orte, des politischen Systems, der deutschen Sprachinsel) und Gegenwart (der Freunde und Kollegen, der Rezeption des Werks) eine tragende Rolle spielen.
Hoffnung und Realität: Bosserts Gedichte sind von einem ironischen Grundton geprägt und lassen dem Leser immer genug Raum für Hoffnung. Die Tatsache, dass diese Hoffnung in der Realität letztlich Bossert selbst nicht zum Überleben reichte, ist integraler Bestandteil der Auseinandersetzung in allen Projektbestandteilen.